Vitis Vinifera
Ich bin die Frucht der Vitis Vi-ni-fera,
Zuhause im Norden, auch gern` Sud – He-mi-Sphäre.
Weintraube bin ich, mal groß auch mal klein,
hab` viele Gesichter, vor allem als Wein.
Manchmal grün oder gelb, purpur-grau, dunkelrot,
meine Haut färbt sich gerne, auch die Wein-Farb` zur Not.
Die Palette von Sorten reicht von Früh - bis Spät – Zünder,
der Bacchus reift früh, mehr Zeit braucht der Burgunder.
Von den meisten Experten an der Nah` hier der Liebling,
ist Kö-ni-gin aller Reben, ja natürlich der Riesling!
An die Nahe haben wir optimale Bedingungen,
hier fühl` ich mich wohl, krieg` die richtige „Schwingungen“.
Ich brauche Sonne und Wasser, Mineralien, Luft,
meine Aromen beeinflussen, schenken mir herrlicher Duft.
Der Boden, vielfaltig, das Steinzeug schnell warm,
nicht fett darf der Grund sein, nein – Kal-or-ri-en-arm.
Der Schiefer schenkt mir Rasse, Vulkangestein – Feuer,
auch Kalk, Lehm und Löss, am Weinbergs Gemäuer.
Alles trägt dazu bei, dass ich wachs und gedeih`
Ich fühl` mich hier puddel-wohl, meine Gedanken sind frei!
Ja, der Winzer, auch ein sehr wich-ti-ger Faktor,
schafft Tagein, Tagaus, im Wingert aufm Traktor.
Er pflegt und er hegt mich, reduziert meine Masse
weil wenn Qualität stimmt, fließt viel Geld in die Kasse!
Trennt er mich zu früh vom Stamm, werde ich Sauer
Aromen und Duft und Geschmack, brauchen Dauer.
Mein Zucker Gehalt sagt ihm, wann er soll pflücken,
mit Viel Oechsle Grad, kann ich ihm entzücken.
Bisher hat er liebevoll, gehegt und gepflegt mich
nun land` Ich mit den anderen, im großen Bottich!
Gepresst werd` ich dann, „auf schonende Weise“
So nennt es der Fachmann, Ich aber „Scheiße“!
Der Keller muss sauber sein, Hygiene ist Pflicht.
wenn die Regeln missachtet, kommt es später ans Licht.
Danach trennt er mein Saft von -meiner anderen Teile,
und lässt mich allein eine ganz lange Weile.
Mein Zucker verwandelt sich nun in Al-ko-hol
„Gehren“ genannt, von zu viel wird man „voll“.
Von der hässlichen Ente werde ich nun zum Schwan,
meine Aromen entfalten sich, ich werd` fi-li-gran.
Einmal Traube, dann Saft, aufgestiegen zum Wein,
komm` ich endlich auf die Flasche, auch die Korke muss sein.
Ich bin ein Natur Produkt, herrlich und rein,
ob trocken, ob Fein-herb, fruchtig - süß mag auch sein.
Hauptsache ich schmecke euch, liege breit auf die Zunge,
euer Durst kann ich stillen, aber nicht euren „Hunger“.
Nun lade ich euch ein, mir Vertrauen zu geben,
edlen Nahe-Wein zu trinken und das Naheland zu erleben!
Gail
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